Excel Charts für Einsteiger – richtige Diagramme schnell erstellen
Gute Diagramme machen Daten auf einen Blick verständlich. In Excel ist das schnell möglich, wenn Datenstruktur, Diagrammtyp und Gestaltung zusammenpassen. So vermeidest du Missverständnisse und erzielst klare Aussagen, statt nur bunte Bilder zu erzeugen.
In diesem Leitfaden lernst du, welche Diagrammtypen wofür geeignet sind, wie du Daten richtig vorbereitest, worauf du bei Achsen, Farben und Beschriftungen achten solltest und wie du typische Fehler vermeidest. Alles in einfachen Schritten und mit praxisnahen Tipps, damit du sofort bessere Charts baust.
Daten vorbereiten – die halbe Miete
Bevor du ein Diagramm anlegst, bringe deine Daten in eine saubere Tabelle: Überschriften in Zeile 1, eine Zeile pro Beobachtung, eine Spalte pro Merkmal. Achte auf einheitliche Formate wie Datum, Prozent, Währung. Markiere den Bereich als Tabelle. Das sorgt für dynamische Bereiche und erleichtert später Filter und Formatierung.
Sortiere nach der Botschaft: Willst du Trends zeigen, sortiere nach Zeit. Willst du Rangfolgen zeigen, sortiere absteigend nach dem wichtigsten Wert. Entferne Null- oder Leerwerte, wenn sie die Aussage stören, und ergänze bei Bedarf Totals in einer separaten Spalte.
Den richtigen Diagrammtyp wählen
Säulen und Balken – Vergleiche auf den Punkt
Nutze Säulendiagramme für zeitliche Vergleiche mit wenigen Perioden. Nutze Balkendiagramme für viele Kategorien oder lange Beschriftungen. Zeige eine Metrik pro Achse und fasse Gruppen visuell zusammen. Für kumulative Effekte eignet sich gestapelt, aber nur sparsam, damit die Lesbarkeit bleibt.
Linien – Trends über die Zeit
Liniendiagramme sind ideal für Zeitreihen. Verwende maximal 3-4 Linien, sonst wird es unruhig. Nutze Markierungen nur an wichtigen Punkten. Glättungen können täuschen, setze sie nur ein, wenn sie fachlich sinnvoll sind.
Kombinationen – zwei Skalen bewusst einsetzen
Kombinationsdiagramme verbinden zum Beispiel Säule für Menge und Linie für Preis. Eine Sekundärachse kann helfen, ist aber gefährlich. Halte Einheiten klar, Skalen konsistent und beschrifte deutlich, was rechts und links steht. Nutze die Sekundärachse nur, wenn beide Größen verschiedene Größenordnungen haben.
Streuung – Zusammenhänge sichtbar machen
Ein Streudiagramm zeigt Korrelationen. Füge bei Bedarf eine Trendlinie und den Bestimmtheitsmaß R² hinzu. Wenn du Cluster vermutest, arbeite mit Farben oder Formen pro Gruppe, aber bleibe reduziert.
Torte – selten und nur bei Anteilen
Tortendiagramme funktionieren nur bei wenigen Segmenten und klaren Unterschieden. Für fast alle anderen Fälle sind Balken besser. Wenn Torte, dann maximal 5 Stücke, sortiert und mit Prozentangaben.
Gestaltung, die wirkt
Beschriftungen, Legende und Titel
Gib dem Chart einen aussagekräftigen Titel mit Botschaft, zum Beispiel: Umsatz wächst seit 6 Quartalen. Verwende Achsentitel mit Einheiten und setze Datenbeschriftungen gezielt dort, wo sie Orientierung bieten. Die Legende gehört oben oder rechts, aber entferne sie, wenn direkte Beschriftungen klarer sind.
Skalen, Raster und Nullpunkt
Starte numerische Achsen nach Möglichkeit bei 0. Bei Prozentwerten nutze 0 bis 100. Reduziere Gitternetzlinien auf wenige und dezente. Logarithmische Skalen nur, wenn sie fachlich begründet sind und du es sichtbar machst.
Farben, Kontrast und Fokus
Nutze eine Hauptfarbe für die Kernaussage und Grautöne für den Rest. Setze Akzentfarben sparsam. Rot und Grün sind für viele schwer zu unterscheiden – kombiniere mit Formen oder Text. Vermeide überflüssige Effekte wie 3D oder starke Verläufe.
Zahlenformate und Einheiten
Zeige Einheiten am Achsentitel statt in jeder Beschriftung. Runde sinnvoll. 1.234.567 wird zu 1,23 Mio. Prozentwerte mit 0-1 Nachkommastellen. Datumsachsen als MMM JJJJ oder JJJJ-Q für Quartale.
Schritt für Schritt zum Chart
1. Daten markieren und Diagramm einfügen
Markiere Tabelle inklusive Überschriften. Klicke auf Einfügen und wähle den passenden Diagrammtyp. Probiere die Empfohlenen Diagramme als Startpunkt, aber entscheide bewusst, was zur Botschaft passt.
2. Reihen und Kategorien prüfen
Wenn Excel Reihen und Kategorien vertauscht, nutze Zeile/Spalte wechseln. Prüfe, ob die Legende verständlich ist und Reihenfolge und Farben zur Erzählung passen.
3. Formatierung klarziehen
Entferne Chartjunk: überflüssige Gitternetzlinien, Rahmen, Schlagschatten. Setze Datenetiketten nur an Schlüsselpunkten. Füge Achsentitel und Einheit hinzu. Passe Zahlenformate an.
4. Aussage hervorheben
Arbeite mit Hervorhebung: eine Säule in Akzentfarbe, Zielwert-Linie, Band für Zielbereich. Ergänze bei Bedarf Anmerkungen mit kurzer Erklärung direkt im Chart.
Sonderfälle und praktische Helfer
PivotCharts und Slicer
Wenn deine Daten aggregiert werden sollen, nutze PivotTable plus PivotChart. Mit Slicern filterst du interaktiv, ohne das Diagramm neu zu bauen. Das ist perfekt für Dashboards.
Sparklines im Tabellenkontext
Sparklines zeigen Mini-Trends direkt neben Zahlen. Sie eignen sich für viele Reihen gleichzeitig, wenn ein großes Diagramm zu schwer wird.
Dynamische Datenbereiche
Mit Excel-Tabellen erweitern sich Datenbereiche automatisch. Benenne wichtige Bereiche und nutze sie in Diagrammserien, damit Charts bei neuen Zeilen mitwachsen.
Typische Fehler vermeiden
Zu viele Datenreihen
Mehr ist selten besser. Beschränke dich auf wenige, relevante Reihen. Sonst verliert dein Publikum den Fokus.
Doppelte Botschaften
Beschrifte entweder mit Datenetiketten oder mit dominantem Raster. Beides zugleich wirkt überladen.
Sekundärachse ohne Not
Eine Sekundärachse kann nützen, führt aber häufig zu Fehlinterpretationen. Nutze sie nur, wenn Einheiten wirklich stark abweichen, und beschrifte sie klar.
Mini Checkliste vor dem Teilen
- Aussage klar: Sieht man in 3 Sekunden, worum es geht
- Achsen korrekt: Nullpunkt, Einheiten, Skalen stimmen
- Lesbarkeit: Kontrast, Schriftgrößen, Beschriftungen passen
- Fokus: Hervorhebung unterstützt die Botschaft, nicht die Deko
- Datenbasis: Aktuell, vollständig, nachvollziehbar
Fazit
Excel liefert dir alles, was du für aussagekräftige Diagramme brauchst. Wenn du Daten sauber vorbereitest, den passenden Diagrammtyp wählst und Gestaltung bewusst einsetzt, werden deine Charts klar, präzise und überzeugend. Arbeite mit Titeln, die eine Aussage treffen, halte Skalen ehrlich und nutze Farben als Signal, nicht als Deko. So kommen deine Daten an.



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