Excel Dropdowns dynamisch – Datenüberprüfung mit Beispielen
Mit Dropdowns führst du Eingaben in Excel sauber und fehlerarm. Wirklich stark werden sie, wenn die Listen dynamisch wachsen, sich alphabetisch sortieren und sich sogar abhängig voneinander verhalten. Genau das schaffen Excel-Tabellen, dynamische Matrizen und die Datenüberprüfung. In diesem Guide lernst du Schritt für Schritt, wie du einfache, dynamische und abhängige Dropdowns baust – komplett ohne VBA, leicht nachzuvollziehen und sofort nutzbar.
Was bedeutet dynamisch in diesem Kontext
Ein dynamisches Dropdown passt sich automatisch an, wenn du neue Werte zur Quelle hinzufügst. Basis ist eine als Tabelle formatierte Datenquelle und eine Formel mit EINDEUTIG, SORTIEREN und bei Bedarf FILTER. Die Liste landet als Spillbereich im Blatt und die Datenüberprüfung nutzt diesen Bereich mit dem #-Bezug, z. B. =B2#.
Daten vorbereiten – die Grundlage
Formatiere deinen Datenbereich mit Strg+T als Tabelle. Das sorgt dafür, dass neue Einträge automatisch dazugehören. Vergib der Tabelle einen sprechenden Namen wie T_Daten und achte auf einheitliche Datentypen. So vermeidest du spätere Überraschungen in der Datenüberprüfung.
Beispiel 1 – Einfaches dynamisches Dropdown aus einer Spalte
Angenommen, in T_Daten[Kategorie] stehen Kategorien. Erzeuge zunächst eine einzigartige, sortierte Liste.
- Schreibe in eine freie Zelle, z. B. B2:
=SORTIEREN(EINDEUTIG(T_Daten[Kategorie]))
Das ergibt einen Spillbereich nach unten.
- Markiere die Zielzelle für das Dropdown, z. B. E2, und öffne Daten – Datenüberprüfung – Zulassen: Liste.
Setze als Quelle:
=B2#
Fertig. Fügst du Kategorien in T_Daten hinzu, wächst das Dropdown automatisch mit.
Warum das funktioniert: EINDEUTIG entfernt Dubletten, SORTIEREN bringt Ordnung hinein und der #-Bezug hält die Datenüberprüfung dynamisch.
Beispiel 2 – Abhängiges Dropdown nach Auswahl filtern
Nun soll in F2 eine Produktliste erscheinen, die zur in E2 gewählten Kategorie passt. In T_Daten gibt es die Spalten Kategorie und Produkt.
- Erzeuge in C2 die gefilterte Liste anhand der Auswahl in E2:
=SORTIEREN(EINDEUTIG(FILTER(T_Daten[Produkt];T_Daten[Kategorie]=E2)))
- Lege die Datenüberprüfung in F2 an und setze als Quelle:
=C2#
Tipp: Ist E2 leer, kannst du eine leere Liste erzwingen, z. B.:
=WENN(E2="";"";SORTIEREN(EINDEUTIG(FILTER(T_Daten[Produkt];T_Daten[Kategorie]=E2))))
So entsteht eine kaskadierende Auswahl: erst Kategorie, dann passende Produkte. Das ist ideal für Formulare, Bestellungen oder Projektlisten.
Beispiel 3 – Dropdown mit Zusatzinfos anzeigen
Manchmal willst du im Dropdown nicht nur den Namen, sondern auch Preis oder ID sehen. Baue dir dafür eine Anzeige-Spalte in T_Daten:
- Neue Spalte Anzeige in der Tabelle:
=[@Produkt]&" - "&TEXT([@Preis];"0,00 €")
- Verwende dann für die Liste:
=SORTIEREN(EINDEUTIG(FILTER(T_Daten[Anzeige];T_Daten[Kategorie]=E2)))
- Quelle der Datenüberprüfung wieder über den Spillbereich: =C2#.
So sieht der Eintrag im Dropdown aussagekräftig aus, während du intern weiter mit Produkt-IDs arbeiten kannst.
Ohne Hilfszellen – mit Namensmanager arbeiten
Wenn du keine Hilfszellen im Blatt willst, lege Namen an.
- Formeln – Namensmanager – Neu
Name: lstKategorien
Bezieht sich auf:=SORTIEREN(EINDEUTIG(T_Daten[Kategorie]))
- Zweiter Name für die Produkte, abhängig von E2:
Name: lstProdukte
Bezieht sich auf:=WENN($E$2="";"";SORTIEREN(EINDEUTIG(FILTER(T_Daten[Produkt];T_Daten[Kategorie]=$E$2))))
In der Datenüberprüfung nutzt du dann =lstKategorien bzw. =lstProdukte. Das hält das Blatt aufgeräumt und die Logik zentral.
Qualität sichern – sinnvolle Optionen der Datenüberprüfung
Aktiviere eine Eingabemeldung, die kurz erklärt, was auszuwählen ist. Lasse die Fehlerwarnung aktiv, damit nur Listenwerte akzeptiert werden. Wenn eine übergeordnete Auswahl wie E2 geändert wird, lösche die abhängige Zelle F2 manuell oder weise mit einer Hinweisformel neben der Zelle darauf hin. So vermeidest du veraltete Werte.
Häufige Fehler – und wie du sie vermeidest
Wenn das Dropdown leer bleibt, prüfe zuerst den Spillbereich: Gibt die Formel wirklich Werte zurück. Stimmen Bezug und Tabelle. Enthalten die Spalten Mischtypen wie Text und Zahl, kann EINDEUTIG ungewollt trennen. Sorge für einheitliche Formate. Vermeide Leerzeichen am Ende von Texten, sie führen zu scheinbar gleichen, aber tatsächlich verschiedenen Einträgen. Wenn du mit alten Excel-Versionen arbeitest, fehlen ggf. dynamische Funktionen – setze dann auf BEREICH.VERSCHIEBEN plus Namensmanager, auch wenn das weniger komfortabel ist.
Best Practices für stabile Dropdowns
Halte Quellen flach und klar benannt, z. B. T_Daten[Kategorie] statt kryptischer Bezüge. Verwende EINDEUTIG immer vor SORTIEREN, das spart Rechenzeit. Dokumentiere kurz in einer Legende, welche Zellen Steuerzellen sind, z. B. E2 für die Kategorie. Für große Listen beschleunigt ein vorangestellter Filter die Berechnung, weil nur ein Teilset sortiert und dedupliziert werden muss.
Fazit
Mit Excel-Tabellen, dynamischen Matrizen und der Datenüberprüfung baust du pflegeleichte Dropdowns, die automatisch wachsen, sich abhängig verhalten und klare Eingaben erzwingen. Nutze EINDEUTIG, SORTIEREN und FILTER für die Logik, arbeite bei Bedarf mit Namen statt Hilfszellen und halte die Daten sauber. So werden deine Formulare robust, verständlich und schnell zu pflegen.
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